Workshops

Für Forschung und Lehre digitalisieren

Jedes Objekt einer Sammlung von Kulturgut kann zum Ausgangspunkt faszinierender Entdeckungen und zur Quelle neuen Wissens werden. Musealen und universitären Sammlungsbeständen kommt damit eine erhebliche Bedeutung als Ressource für Forschung und Lehre zu. Die sammelnden Einrichtungen haben eine entsprechend hohe Verantwortung sowie die gesamtgesellschaftlich wichtige Aufgabe, das kulturelle Erbe nicht nur konservatorisch zu betreuen, sondern zugleich geeignete Infrastrukturen aufzubauen, um die Bestände für wissenschaftliche Erschließungs- und Erforschungsprozesse zugänglich zu machen. Die Digitalisierung spielt hier eine entscheidende Rolle.
Museale und universitäre Sammlungen haben die Chancen der Digitalisierung erkannt und sind im Bereich der digitalen Kulturerbeerschließung und -erforschung zu einem regelrechten Innovationsmotor geworden. Ein gutes Beispiel hierfür ist das vom BMBF geförderte ‚Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland‘ (NUMiD). In NUMiD haben sich inzwischen über 35 universitäre Münzsammlungen zusammengeschlossen, um gemeinsam mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin einen deutschlandweiten Forschungs- und Digitalisierungsverbund numismatischer Universitätssammlungen zu bilden. Das Netzwerk treibt nicht nur die Bestandserschließung voran, es trägt auch zum Aufbau eines gemeinsam genutzten Pools an Normdaten bei, vernetzt die Digitalisate im Semantic Web und entwickelt innovative Ansätze zur Verbindung von numismatischer Forschung und Lehre.
Ausgehend von diesem Beispiel wird sich der Workshop mit den Potentialen beschäftigen, die sich durch eine wissensgeleitete Digitalisierung ergeben. Wie definiert die Digitalisierung die sammlungsbezogene Dimension von Forschung neu? Welche Chancen der Kooperation und des Public Engagement ergeben sich? Welche Anforderungen müssen Daten, Plattformen und Werkzeuge erfüllen? Welche Zukunftsperspektiven ergeben sich, und wo liegen die aktuellen und künftigen Herausforderungen?

Ausrichtende:

Martin Stricker, seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, beschäftigt sich mit Fragen der Digitalisierung von musealen und Sammlungsobjekten als Ressource für Forschung, Lehre und Transfer.

Prof. Dr. Cornelia Weber ist Honorarprofessorin für Wissenschaftliche Sammlungen und Wissenstransfer an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bis Januar 2019 leitete sie u.a. das BMBF-Projekt „Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland“ in Berlin; von 2004 bis 2010 war sie Präsidentin des internationalen ICOM-Komitees UMAC (University Museums and Collections).

Prof. Johannes Wienand ist Professor für Alte Geschichte an der Technischen Universität Braunschweig und leitet das Münzkabinett des Herzog Anton Ulrich-Museums Braunschweig. Er ist Gründer und Sprecher des BMBF-geförderten Forschungs- und Digitalisierungsprojekts NUMiD (Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland).