Workshops

Museumsdokumentation 4.0: Qualität vs. Menge?

Die Digitalisierung hat die Sammlungsdokumentation in den Museen verändert. Sichtbarkeit und Zugänglichkeit für Wissenschaft und Öffentlichkeit haben sich erheblich verbessert, und die Digital Humanities versprechen innovative Potenziale für objekt- und sammlungsbezogene Forschungen. Mit Blick auf museale Sammlungen hat nicht zuletzt das Interesse an Forschungen auf dem Gebiet der Material Culture zugenommen. Aus diesen hoffnungsvollen Perspektiven erwachsen neue Anforderungen an eine digitale Sammlungsdokumentation, die zumindest latent in einem Widerspruch zur alltäglichen, von knappen Ressourcen und Dokumentationsrückständen geprägten Realität in den meisten Museen zu stehen scheint.
Von zentraler Bedeutung ist dabei das Spannungsverhältnis zwischen Menge und Qualität, das sich unter folgenden Fragestellungen diskutieren lässt:
1.    Welche Anforderungen haben die objektbasierte Forschung und die Digital Humanities an die Dokumentation von Objekten, und können diese die Museen überhaupt erfüllen?
2.    Wie und nach welchen Kriterien lässt sich das skizzierte Spannungsverhältnis auflösen?  
3.    Wie können objektbezogene Forschungsdaten aus den Museen gestaltet werden, um nachhaltig offen für unterschiedliche Auswertungen zu sein?
4.    Welche Förderprogramme und Förderrichtlinien gibt es für eine objektspezifische Tiefenerschließung in Museen?
Grundlagen der Diskussion bilden Erfahrungen bei der Erfassung, Digitalisierung und Erforschung des Bergbauerbes im Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM). In dem aktuellen Projekt „montan.dok 21“ laufen die Erschließung von Beständen des Bergbau-Archivs Bochum und die (Retro-) Dokumentation spezifischer Objektbestände parallel zur Erstellung zweier Dissertationen zur Sammlungsgeschichte.
Ziel des Workshops ist es, Vertreter verschiedener Disziplinen zusammenzuführen und Impulse für eine moderne Museumsdokumentation 4.0 zu geben.

Ausrichtender:

Dr. Michael Farrenkopf, Mitglied im Direktorium des DBM, Leiter Montanhistorisches Dokumentationszentrum (montan.dok), Projektleitung „montan.dok 21“